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„Das G8 ist zu schaffen - Abitur-Ergebnisse liegen im erwarteten Korridor“

28.06.2012

Staatssekretärin Melanie Huml weist die von SPD und Grünen aufgestellte Behauptung, dass in diesem Jahr mehr Schüler als sonst das Abitur nicht geschafft hätten, zurück.

„Die Abiturergebnisse liegen im erwarteten Korridor", so Huml. „Von massiven Problemen an allen bayerischen G8-Standorten, die Rot/Grün sehen, kann keinesfalls die Rede sein!" Dies sei nicht fair gegenüber den Schülern, den Eltern und den Lehrkräften.

Huml wies darauf hin, dass es in diesem Jahr deutlich mehr sehr gute Abiturzeugnisse als im neunjährigen Gymnasium (G9) gibt. Rund ein Drittel der knapp 36.000 Abiturientinnen und Abiturienten erreichte bei den Prüfungen im Frühjahr 2012 gute und sehr gute Ergebnisse, sagte Huml. Der Durchschnitt der Abiturergebnisse liegt in diesem Jahr bei 2,33 und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2,27).

Auf der Grundlage der Rückmeldungen von über 385 der insgesamt rund 400 bayerischen Gymnasien lägen die Ergebnisse der Abiturprüfungen im erwarteten Bereich, so die Staatssekretärin. Die düsteren Prognosen von einer „Durchfallquote" von zehn Prozent, die Skeptiker in der vergangenen Woche orakelt hatten, seien grund- und haltlos. Es sei unverantwortlich, mit solchen Falschmeldungen die Schüler, die zu diesem Zeitpunkt noch in den Prüfungen standen, zu verunsichern. "Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei knapp drei Prozent, in diesem Jahr bei 3,7 Prozent.", sagte Huml.

Im zweiten Jahrgang des achtjährigen Gymnasiums sind knapp 36.000 Schülerinnen und Schüler zum Abitur angetreten. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Huml betonte auch die stärkere Gewichtung der mündlichen Leistungen bei den Abiturprüfungen. Wie im vergangenen Jahr haben sich etwa 16 Prozent der Abiturienten zusätzlichen mündlichen Prüfungen unterzogen. Rund die Hälfte der Schüler, die zusätzliche mündliche Prüfungen ablegen, nimmt an diesen freiwillig teil, um ihr Ergebnis zu verbessern. Alle Schülerinnen und Schüler hatten in fünf Fächern Prüfungen zu absolvieren, drei schriftlich und zwei mündlich. Verpflichtend sind Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache. 

Nicht zu vernachlässigen sei auch die vermehrte Heterogenität der Schülerschaft an den Gymnasien, so Huml weiter. Seit Einführung des achtjährigen Gymnasiums sei die Übertrittquote von der Grundschule auf das Gymnasium auf rund 40 Prozent angestiegen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an bayerischen Gymnasien ist seitdem um rund 15 Prozent auf rund 350.000 angestiegen, während die Anzahl der Pflichtwiederholer auf 1,7 Prozent gesenkt werden konnte. 

Als praxisfremd bezeichnete Huml die Forderung nach einer Einführung des G9 neben dem bestehenden bayerischen Gymnasium. Zwei unterschiedliche Gymnasien mit unterschiedlichen Lehrplänen und Stundentafeln sowie verschiedenen Abiturprüfungen sind organisatorisch und pädagogisch nicht sinnvoll. 

Huml sagte zu, dass die Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Pädagogen sehr ernst genommen werden und dass das Gymnasium im Dialog mit allen Beteiligten, dort wo es wirklich erforderlich ist, weiterentwickelt wird. Zurzeit arbeiten an einem runden Tisch Schulleiter, Lehrer und Eltern an neuen Konzepten zur Intensivierung der Förderung.

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