Der Bund hat das erfolgreiche Projekt gestoppt, der Freistaat Bayern springt ein. Was hat das Modell so erfolgreich gemacht? Welche Punkte müssen beim Ausarbeiten des neuen Landesförderprogramm bedacht werden? Um diese Fragen zu klären, hatte die Bamberger Landtagsabgeordnete Staatsministerin Melanie Huml die Sprach-Kitas am 08.02.2023 zu einem Fachgespräch eingeladen.
Sprach-Kitas sind ein Erfolgsmodell. Da sind sich alle Beteiligten einig. Trotzdem steht das Programm vor dem Aus. Mitte des Jahres zieht sich der Bund aus der Förderung zurück. „Völlig unverständlich“, urteilt die Bamberger Landtagsabgeordnete Staatsministerin Melanie Huml. „Wir in Bayern nehmen das so nicht hin. Der Freistaat springt ein und investiert etwa 25 Millionen Euro bis Ende 2024, damit die Sprach-Kitas in Bayern weitermachen können. Denn gute Sprachkenntnisse sind der Schlüssel für die Bildungszukunft der Kinder, für Integration und Teilhabe“, so Huml.Was aber macht das Modell so erfolgreich? Welche Punkte müssen beim Ausarbeiten des neuen Landesförderprogramm bedacht werden? Um diese Fragen zu klären, hatte Huml die Sprach-Kitas zu einem Fachgespräch eingeladen. „Die Rückmeldungen aus der Praxis, den Austausch mit Fachkräften finde ich enorm wichtig, um Programme zu entwickeln, die vor Ort gut umsetzbar sind“, so die Landtagsabgeordnete. Etwa 40 Sprachfachkräfte, Sprachfachberaterinnen, Kitaleitung und Trägervertreterinnen nutzten die Möglichkeit, schilderten ihre Erfahrungen und brachten Anliegen vor.
Der wohl wichtigste Punkte ist: Die Sprachfachkräfte sind als zusätzliche Verstärkung in den Kitas, gehen in die verschiedenen Gruppen, bringen ihr Sprach-Knowhow direkt in den Kita-Alltag ein und ans ganze Team weiter, übrigens auch an die Eltern. „Im Grunde funktioniert das Sprach-Kita-Programm wie eine ständige Fortbildung direkt vor Ort. Das finde ich klasse, auch weil so auf die individuellen Gegebenheiten besser eingegangen werden kann. Deshalb wollen wir in Bayern an den zusätzlichen Sprachfachkräfte festhalten“, berichtete Staatsministerin Melanie Huml nach dem Fachgespräch, was die Kita-Vertreterinnen gerne hören.
Die Vernetzung untereinander ist der nächste Punkt auf der Sprach-Kita-Wunschliste. „Es wurde klar, dass Sprachfachkräfte und Sprachfachberatungen an ihren regelmäßigen Treffen den Erfahrungsaustausch besonders schätzen, daraus neue Impulse und Ideen ziehen. Gleichzeitig wollen sie kein starres Regelkorsett, sondern flexible Möglichkeiten. Auch das ist etwas, das ich an meine Kabinettskollegin Familienministerin Ulrike Scharf weitergeben werde“, so Huml.
„Was sich bei meinem Fachgespräch wieder einmal bestätigt hat: Die Fachkräfte in unseren Kitas sind unwahrscheinlich engagiert, sie setzen sich mit sehr viel Herzblut für die Kinder und beste Qualität in der frühkindlichen Bildung ein. Dafür an alle Kita-Teams ein herzliches Dankeschön“, betonte Staatsministerin Melanie Huml abschließend.