Huml: Gesetzgebungsverfahren zur Neuregelung der Pflegeausbildungen auf Bundesebene muss nun zügig abgeschlossen werden
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt sich für eine weitere Aufwertung der Pflegeberufe ein. Huml betonte am 12. Mai 2017 anlässlich des 2. Caritas-Pflegekongresses in Würzburg:
"Wir brauchen mehr Hände in der Pflege. Das kann uns nur gelingen, wenn wir die Weichen bereits in der Ausbildung richtig stellen und diese reformieren! Klar ist für mich: Wir müssen die Pflegeausbildung an die komplexen Anforderungen in der Praxis anpassen und das Berufsbild aufwerten. Nur so können wir mehr Fachkräfte für alle Bereiche der Pflege gewinnen und den hohen Standard der Ausbildung sichern. Ein Baustein auf dem Weg dorthin ist die generalistische Pflegeausbildung."
Anfang April hatten sich die Regierungsfraktionen auf Bundesebene auf einen Kompromissvorschlag zum Pflegeberufereform-Gesetz geeinigt. Ursprünglich war geplant, die drei Pflegeberufe Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege durch einen generalistischen Abschluss zu ersetzen. Dieser Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit.
Huml erläuterte: "Der jetzt gefundene Kompromiss der Koalition zur Pflegeausbildung ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung: Denn er macht endlich den Weg für die Generalistik frei. Die Ausbildung in der Krankenpflege wird abgeschafft und durch eine generalistische Pflegeausbildung ersetzt."
Die Ministerin ergänzte: "Die Ausbildung in der Alten- und Kinderkrankenpflege bleibt erhalten – mit zwei Jahren generalistischer und einem Jahr spezialisierter Ausbildung. Absolventen dieser Ausbildungszweige haben nach zwei Jahren die Wahl: Zwischen dem Abschluss in der Alten- oder Kinderkrankenpflege oder dem generalistischen Abschluss. Nach sechs Jahren wird evaluiert, ob sich mehr als 50 Prozent für den generalistischen Abschluss entschieden haben. Dann soll der getrennte Abschluss abgeschafft werden."
Huml fügte hinzu: "Ich gehe davon aus, dass das Gesetzgebungsverfahren zur Pflegeberufereform mit dem gefundenen Kompromiss nun zügig abgeschlossen werden kann, damit eine zukunftsfeste Pflegeausbildung noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht wird."
Huml betonte ferner: "Zur Verbesserung der Altenpflegeausbildung habe ich in Bayern einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt, in dessen Zentrum die HERZWERKER-Kampagne steht. Damit werben wir seit dem Schuljahr 2009/2010 für den Altenpflegeberuf – mit großem Erfolg: Die Schülerzahlen sind seither um fast 40 Prozent gestiegen. Hier werden wir auch künftig nicht nachlassen, um noch mehr junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern."
Weitere Informationen zur HERZWERKER-Kampagne finden Sie im Internet unter:
http://www.herzwerker.de/altenpflege/
11 GUTE GRÜNDE
AUF EINEN BLICK: WARUM SICH ALTENPFLEGE LOHNT
1.
Sinnvoll. Alten Menschen helfen – das gibt ein gutes Gefühl. Und viel Respekt in unserer Gesellschaft.
2.
Ganzheitlich. Es geht um den ganzen Menschen: Körper, Geist und ganz viel Herz gehören dazu.
3.
Lebendig. Du begegnest Menschen nicht nur flüchtig, sondern begleitest sie monate- oder jahrelang: Da können echte Freundschaften wachsen.
4.
Im Team. Mit jungen Kolleginnen und Kollegen arbeiten, angeleitet von erfahrenen Fachkräften: so macht der Job Spaß. Und du gewinnst jede Menge Erfahrung.
5.
Zukunftssicher. Der Anteil alter Menschen nimmt zu, die Betreuung und Pflege alter Menschen wird immer wichtiger: Deshalb ist Altenpflege ein zukunftssicherer Beruf: Altenpflegerinnen und Altenpfleger werden heute gebraucht. Und sie haben auch morgen eine starke Perspektive.
6.
Umfassend. An deiner Fachschule lernst du alles z. B. über Psychologie, Medizin und Management in der Pflege. Und in der Alten- und Pflegeeinrichtung setzt du dein Wissen in die Praxis um.
7.
Fair. In der Altenpflege verdienst du in Einrichtungen, die unter den Geltungsbereich eines Tarifvertrages fallen oder Arbeitsvertragsrichtlinien anwenden im ersten Ausbildungsjahr ca. 800 Euro, im zweiten Jahr ca. 870 Euro und im dritten Jahr ca. 970 Euro. Danach steigst du mit ca. 2.000 Euro in den Beruf ein, dazu kommen Zuschläge z. B. für Schicht- und Feiertagsdienste.
8.
Überall. Pflegeeinrichtungen und Berufsfachschulen gibt es in allen bayerischen Regionen. Die Chance ist gut, in der Nähe deines Wohnorts einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden.
9.
Flexibel. Die unterschiedlichen Arbeitszeit-Modelle sind interessant, wenn du dich z. B. weiterbilden oder eines Tages mal Kinder bekommst und Teilzeit arbeiten möchtest.
10.
Voller Möglichkeiten. Alte Menschen werden nicht nur in Heimen betreut und gepflegt. In dem breiten Berufsfeld findest du die Stelle, die dir entspricht: z. B. in einer betreuten WG oder bei einem ambulanten Pflegedienst, in der Tagespflege oder in einer stationären Alten- und Pflegeeinrichtung.
11.
Nach oben offen. Nach der Ausbildung kannst du dich weiterentwickeln und z. B. eines Tages unterrichten, als Pflegeberaterin oder Pflegeberater arbeiten oder selbst eine Einrichtung leiten. Auch der Weg bis zum Studium – z. B. in Pflegemanagement oder Pflegepädagogik – steht dir offen.