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Pflegegipfel setzt wichtige Impulse

18.07.2017

"Wo geht die Reise hin?" Wie die Pflege zukunftsfit gestaltet werden soll, darüber haben 400 Teilnehmer beim Pflegegipfel diskutiert und wichtige Impulse für die kommende Legislaturperiode auf Bundesebene formuliert. Bayerns Pflegeministerin Melanie Huml will die Beratungen als Grundlage für Entscheidungen über die Entwicklung der langfristigen Ziele der bayerischen Pflegepolitik nutzen.

Erfolgreicher Pflegegipfel in Nürnberg brachte wichtige Impulse

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt nach dem erfolgreichen bayerischen Pflegegipfel am 13. Juli 2017 in Nürnberg auf deutliche Fortschritte bei den Herausforderungen im Pflegebereich.

Huml betonte: "Wir werten nun die Debatten und Abstimmungen in Nürnberg genau aus. Anschließend werden wir darüber mit den zuständigen Verbänden beraten und die Ergebnisse in unseren Konzepten berücksichtigen."

Die Ministerin fügte hinzu: "Klar ist schon jetzt: Für die kommende Legislaturperiode auf Bundesebene hat der Gipfel wichtige Impulse gesetzt. So befürwortet die Mehrheit der Teilnehmer die stärkere Ausrichtung der Leistungen der Pflegeversicherung an dem Pflegebedürftigen und weniger an seinem Wohnort sowie eine Stärkung der Rehabilitation auch in der Pflege."

Bei dem Pflegegipfel hatten Experten in Foren über Thesen zu den Themen Pflegeversicherung, häusliche Pflege und Pflegekräfte diskutiert - unter Einbeziehung des Publikums. Danach konnten die rund 400 Teilnehmer über die Thesen digital abstimmen. Über die Abstimmungsergebnisse sprachen anschließend Huml und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe auf dem Podium.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml vor dem Pflegegipfel 2017 in Nürnberg

Huml unterstrich am Tag nach dem Pflegegipfel: "Beruhigt bin ich über das klare Votum der Teilnehmer, dass eine Senkung der Anforderungen an die Qualifikation von Pflegekräften kein Weg ist, um der Personalnot zu begegnen. Dies geriet in der Debatte über das Pflegeberufsgesetz in den letzten Monaten etwas in den Hintergrund. Wir werden daher unseren Weg fortsetzen, die Professionalität von Pflegekräften zu steigern."

Die Ministerin fügte hinzu: "Überrascht hat mich, dass eine deutliche Mehrheit der Beteiligten sich eine noch stärkere Einmischung des Staates bei der Lohngestaltung bei Pflegekräften wünscht. Offenbar besteht kein Vertrauen in die Tarifvertragsparteien, hier für eine gerechte Entlohnung zu sorgen. Wichtig ist auch diese Erkenntnis: Häuslich Pflegende wünschen sich, dass zur Sicherstellung der Versorgung professionelle Kräfte erweiterte Aufgaben übernehmen sollen. Bei der Umsetzung des neuen Pflegeberufsgesetzes werden wir dies aufnehmen."

Die Ministerin fügte hinzu: "Sachlich nicht nachvollziehbar ist, dass sich die Deutsche Stiftung Patientenschutz 'ernüchtert' über den Pflegegipfel geäußert hat." Sie ergänzte mit Blick auf die wiederholten Attacken von Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.:
"Ich setze darauf, dass sich in Bayern alle Beteiligten konstruktiv für das Ziel einsetzen, Fortschritte für die Pflegebedürftigen und die Pflegekräfte zu erreichen. Dauerkritik und die permanente Wiederholung von Maximalforderungen helfen nicht weiter. Erfreulich sind dagegen die positiven Reaktionen auf den Pflegegipfel, die uns am Donnerstag und Freitag erreicht haben."

Das Motto des Pflegegipfels lautete "Wo geht die Reise hin?". Zu dem Treffen eingeladen hatte Huml sowohl Vertreter der Pflegeberufe und der Wissenschaft als auch Vertreter der Kassen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Einrichtungsträger sowie Vertreter von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen.

Bereits vor dem Pflegegipfel war klar, dass es in Nürnberg keine konkreten Beschlüsse geben wird. Vielmehr sollen die Erkenntnisse aus den Beratungen die Grundlage für Entscheidungen über die Entwicklung der langfristigen Ziele der bayerischen Pflegepolitik bilden.

Huml verwies darauf, dass die Politik bereits Handlungsfähigkeit bewiesen hat – etwa mit den Pflegestärkungsgesetzen des Bundes und mit Verbesserungen auf Landesebene. Die Ministerin betonte: "Wir dürfen uns aber auf diesen Reformen nicht ausruhen. Vielmehr müssen wir uns jetzt damit befassen, welche Weichen wir für die pflegerische Versorgung in den nächsten Jahrzehnten stellen wollen."


Zusammenarbeit – Fachkräftemangel entgegenwirken

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat beim bayerischen Pflegegipfel 2017 in Nürnberg für eine enge Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte geworben, um die Pflege auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.



Huml betonte am 13. Juli zum Auftakt des Treffens: "In 30 Jahren wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen voraussichtlich verdoppelt haben. Zudem sorgt der demografische Wandel dafür, dass der steigenden Anzahl an Pflegebedürftigen eine sinkende Anzahl an Erwerbstätigen gegenüberstehen wird."

Die Ministerin fügte hinzu: "Gefordert sind sowohl der Staat und die Kommunen als auch Kassen, Träger und Pflegekräfte, Angehörige und Ehrenamtliche. Wir brauchen aber auch mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Pflege! Denn das ist eine wichtige Voraussetzung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken."

Huml unterstrich: "Mobilität und Flexibilität prägen die heutige Arbeitswelt. Nicht jeder kann sich auf die Pflege und Fürsorge naher Angehöriger verlassen. Wir brauchen deshalb gut ausgebildete Fachkräfte in ausreichender Zahl."

Das Motto des Pflegegipfels lautete "Wo geht die Reise hin?". Die Erkenntnisse aus den Beratungen sollen die Grundlage für Entscheidungen über die Entwicklung der langfristigen Ziele der bayerischen Pflegepolitik bilden. Kern des Pflegegipfels bildeten drei Foren zu den Themen Pflegeversicherung, häusliche Pflege und Pflegekräfte.

Zu dem Treffen eingeladen hatte Huml sowohl Vertreter der Pflegeberufe und der Wissenschaft als auch Vertreter der Kassen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Einrichtungsträger sowie Vertreter von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Eine Rede von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe stand am Nachmittag auf der Tagesordnung.

Huml verwies darauf, dass die Politik bereits Handlungsfähigkeit bewiesen hat – etwa mit den Pflegestärkungsgesetzen des Bundes und mit Verbesserungen auf Landesebene. Die Ministerin betonte: "Wir dürfen uns aber auf diesen Reformen nicht ausruhen. Vielmehr müssen wir uns jetzt damit befassen, welche Weichen wir für die pflegerische Versorgung in den nächsten Jahrzehnten stellen wollen."


Wanderausstellung "Altenpflege – eine Fotodokumentation"


Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml will mehr Menschen für den Pflegeberuf gewinnen.



Anlässlich der Eröffnung der Wanderausstellung "Altenpflege – eine Fotodokumentation" beim Pflegegipfel in Nürnberg betonte Huml am 13. Juli 2017: "Mit zunehmendem Anstieg der älteren und pflegebedürftigen Bevölkerung brauchen wir mehr professionelle Pflegeangebote und Pflegekräfte. Das bedeutet aber auch, dass wir mehr Menschen für die Altenpflege begeistern müssen. Nur wenn es gelingt, die Entwicklungsmöglichkeiten in der Altenpflege bekannter zu machen und das Image des Berufs zu verbessern, werden wir ausreichenden Nachwuchs für diesen schönen Beruf gewinnen können."

Huml fügte hinzu: "Das Berufsbild der Pflegefachkraft und die bestehenden Aufstiegschancen müssen anschaulich und direkt an die Jugendlichen, aber auch an die Lehrer und Eltern herangetragen werden. Insbesondere auch für Umschüler bietet sich in der Pflege ein interessantes Berufsfeld. Die Erfahrung zeigt, dass Unwissen und falsche Vorstellungen verbreitet sind. Wir wollen mit unserer Ausstellung Menschen neugierig machen und dazu anregen, sich auch dem Thema Altenpflege zu nähern. Das gilt im Übrigen nicht nur für potentielle Fachkräfte, sondern auch für viele andere Bereiche. Schon wenn jemand nach dem Besuch der Ausstellung vielleicht doch einmal öfter seine Tante im Heim besucht oder über die eigene Zukunft nachdenkt, haben wir etwas gewonnen."

Huml unterstrich: "Mein Ziel ist eine Enttabuisierung des Themas 'Alter und Pflege'. Und ich freue mich sehr, dass ich heute die Ausstellung mit Fotos von Sibylle Kölmel eröffnen darf, die Hand in Hand mit unserer Kampagne 'HERZWERKER' geht. Die Fotoausstellung 'Altenpflege' – eine Dokumentation informiert realistisch über die Altenpflege. Denn wir wollen die Pflege in die Mitte der Gesellschaft zu rücken – wo sie hingehört. Die individuellen und berührenden Bilder zeigen sehr feinfühlig und ehrlich das ganz normale Leben im Alter, zum Teil in einer stationären Einrichtung, aber auch mit ehrenamtlichen Helfern und mit Angehörigen. Die Menschen auf den Fotos gewähren uns einen Einblick in ihren persönlichen Alltag."

Huml ergänzte: "Die Veränderungen in der Altersstruktur unserer Gesellschaft stellen die Altenpflege noch mehr in den Vordergrund, als dies bisher schon der Fall war. Die Pflegebedürftigkeit nimmt jenseits des 80. Lebensjahres sprunghaft zu. Im Alter von 85 Jahren benötigt bereits jeder Dritte Pflege und jenseits des 90. Lebensjahres jeder Zweite. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, eine dementielle Krankheit zu entwickeln."

Die Ministerin betonte: "Mit unserem 'Bündnis für Ausbildung und Fachkräftegewinnung in der Altenpflege' sind wir auf einem guten Weg, um dem wachsenden Personalbedarf in der Pflege zu begegnen. Bereits im Jahr 2010 hat die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit den Leistungserbringern, den Kostenträgern und der Regionaldirektion Bayern ein Bündnis für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in der Altenpflege geschlossen. Gemeinsam mit den Bündnispartnern wurde die erfolgreiche Kampagne 'HERZWERKER' ins Leben gerufen."

Die Wanderausstellung kann ab sofort beim Bayerischen Pflegeministerium kostenlos ausgeliehen werden.














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