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Nachts in der Bamberger Innenstadt

16.08.2021

Die nächtliche Lärmsituation in Bamberg beurteilt man am besten vor Ort. Wir haben uns bei einem Nacht-Stadtrundgang mit betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern unterhalten. Unsere Gespräche waren ebenso emotional wie ernst. Die fast täglichen Belastungen sind greif- und spürbar. 


Probleme sind insbesondere:

  • das Auto-Posing, das heißt Auto- und Motorradfahrer fahren möglichst laut durch die Stadt und
  • die nächtlichen Partys im öffentlichen Raum, vor allem auf der Unteren Brücke und zunehmend am Leinritt. 
Für mich gilt:
  • Leben und leben lassen!
  • Es ist dringend an der Zeit, dass die Stadt Bamberg die ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzt, um die Situation zu entzerren!
Danke an die Innenstadt-CSU mit Stadtrat Stefan Kuhn und an meinen Kollegen im Bundestag, Thomas Silberhorn, dem die Anliegen ebenso wie uns am Herzen liegen.

Unser Austausch mit Anwohnern und Anliegern
am späten Abend des 13.08.2021:


Es waren sehr ernste und teilweise auch sehr emotionale Gespräche. Die Anwohnerinnen und Anwohner leben seit geraumer Zeit mit massiven Beeinträchtigungen. Sie fühlen sich den neueren Entwicklungen nahezu schutzlos ausgeliefert und im Stich gelassen.

Die Anliegen konzentrierten sich v.a. auf zwei konkrete Problemfelder: Zum einen das immer stärker werdende Phänomen des sog. Auto-Posings, zum anderen die aus dem Ruder laufenden Freiluftpartys auf der Unteren Brücke und inzwischen am Leinritt.

Auto-Posing:


Der innerstädtische Ring wird immer mehr zur Bühne des sog. Auto-Posings.

Auto-Posing heißt, dass Auto- und auch Motorradfahrer möglichst laut durch Städte fahren, um aufzufallen. Das reicht vom Hochjagen des Motors bis hin zu donnernden Beats aus den Boxen.

Für die Anwohner erzeugt das unnötigen Lärm und auch vermeidbare Abgasbelästigungen. So wurde unser Gespräch auch am Freitag immer wieder von diesem Phänomen gestört!

Sehr gefährlich ist, dass die Auto-Poser teilweise auch deutlich zu schnell unterwegs sind.

Ich werde deshalb zunächst einmal klären, inwieweit wir Handlungsmöglichkeiten seitens des Freistaats haben, ob beispielsweise eine stationäre Blitzanlage errichtet werden kann.

Partys im öffentlichen Raum


Der Schwerpunkt liegt hier auf der Unteren Brücke und dem Leinritt.

Anwohner und Geschäftsinhaber belasten insbesondere die Lautstärke der feiernden Menge. Sehr viele Feiernden haben zudem noch Bluetooth Boxen dabei und drehen lautstark zu jeder Nachtzeit die Musik auf. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden von allen Seiten ohne Rücksicht auf die Uhrzeit mit diesem Lärm belästigt. Ihnen ist bewusst, dass Lebendigkeit zum Wohnen in der Innenstadt dazugehört, aber der deutlich gestiegene und permanente Lärmterror in der Nacht ist inzwischen für viele kaum mehr erträglich.

Problematisch ist auch der verursachte Unrat, angefangen bei zerbrochenen Flaschen und anderem Müll bis hin zu Erbrochenem und Fäkalien. Uns wurden drastische Geschichten erzählt, bei denen z.B. auch die Fassade des Alten Rathauses, Hauseingänge, Türen als Ersatztoilette benutzt wurden.

Die Untere Brücke hat inzwischen weit über die Grenzen der Stadt hinaus den zweifelhaften Ruf als "Partymeile Ballermann Bamberg" erworben, was noch mehr Feiernde anlockt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Notwendig sind passgenaue Lösungen auf kommunaler Ebene, die einerseits Anwohner bzw. Geschäftsinhaber entlasten und andererseits den jungen Leuten mehr Möglichkeiten zum gemeinsamen Feiern bieten.

Wir müssen das Prinzip des "Leben und leben lassen" ernst nehmen. Wir haben eine Verantwortung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Wir sollten auch darauf achten, dass unsere schöne Weltkulturerbestadt lebenswert bleibt! In erster Linie muss die Stadt ihrer Verantwortung gerecht werden. Für wichtig halte ich, dass zunächst einmal die beschlossenen Maßnahmen wie Alkoholverbote sowohl kontrolliert als auch sanktioniert werden.



Luitpoldstr. 55
96052 Bamberg