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Melanie Huml als Staatsministerin für Gesundheit und Pflege vereidigt

21.03.2018
Vereidigung am 21.03.2018
Vereidigung am 21.03.2018


Bayerns jüngste Ministerin mit vier Kabinettsberufungen ist die 42-jährige Bambergerin Melanie Huml. Am 21. März 2018 wurde sie erneut als Gesundheits- und Pflegeministerin berufen und ist damit auch eine von nur drei Staatsministern, die im Amt bleiben dürfen.

Von der jüngsten Landtagsabgeordneten
zur festen Kabinettsgröße

Melanie Huml ist mit 42 Jahren
zum 4. Mal ins Bayerische Kabinett berufen worden.


"Schau, da kommt die Melanie." So hieß es früher, wenn Melanie Huml bei Festen oder auch bei Einkaufen unterwegs war. "Inzwischen werde ich meistens mit ‚Frau Huml‘ und nicht mehr mit 'Melanie' angesprochen", schmunzelt die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege.

Doch auch nach fast 11 Jahren im Bayerischen Kabinett und knapp 15 Jahren als Abgeordnete im Landtag ist eines gleich geblieben: Melanie Huml nimmt sich immer Zeit, zumindest für ein kurzes Gespräch. "Bei offiziellen Terminen kommt es schon mal vor, dass ein Mitarbeiter unruhig auf die Uhr schaut, aber ich finde: Ein direkter Austausch mit den Menschen ist einfach enorm wichtig."





"Ein direkter Austausch mit den Menschen ist einfach enorm wichtig."
Bildquelle: Anny Maurer     
 

Politik mit und für Menschen


Die 42-jährige Bambergerin ist vielleicht gerade deshalb politisch so erfolgreich, weil sie zusammen mit den Betroffenen an Lösungen arbeitet. "Ich hole gerne alle mit ins Boot beziehungsweise an den Runden Tisch", sagt Huml. "Bei praktisch jedem Thema gibt es unterschiedliche Interessen. Miteinander reden ist die Grundlage dafür, die anderen Beteiligten zu verstehen und dann gemeinsam tragfähige Kompromisse für die Zukunft zu verhandeln."

Schon als Jugendliche habe sie sich über Mitschüler geärgert, die nur gemosert haben, aber keinen Vorschlag hatten, wie ihr Kritikpunkt verbessert werden kann. "Ich wollte das anders machen, deshalb habe ich damals entschieden, mich politisch zu engagieren", erzählt die Ministerin. Ihr Motto lautet seither: "Politik mit Menschen und für Menschen gestalten".






Melanie Beck 2003
Bildquelle: Anny Maurer                       

Die ersten Jahre im Landtag

Seit Melanie Huml im Jahr 2003, damals noch als Melanie Beck, mit 28 Jahren überraschend als jüngste Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt wurde, hat sie schon viele Titel erhalten: "Landtagsküken", "Nesthäkchen", "Kinderüberraschung", "Biene Maja", "fleißige Aufsteigerin", "Sammlerin von Superlativen" - die Liste ist lang.

Huml selbst erinnert sich an Gegenwind, aber auch an viel Unterstützung. "In meiner Fraktion bin ich 2003 sehr herzlich aufgenommen worden. Viele meiner Kollegen fanden es gut, dass sich junge Menschen politisch engagieren und haben meine Ideen gerne aufgegriffen."

Erst als sie 2007 mit gerade einmal 32 Jahren vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein ins Kabinett berufen wurde, gab es auch Kollegen, die ihr die Verantwortung einer Staatssekretärin nicht richtig zutrauten. "Aber die meisten Kritiker konnte ich schnell vom Gegenteil überzeugen", sagt Huml, die inzwischen zur stellvertretenden Parteivorsitzenden der CSU gewählt wurde.






Melanie Huml 2007
Bildquelle: Rolf Poss                          

Sammlerin von Superlativen

Jüngste Abgeordnete im Bayerischen Landtag, jüngstes Mitglied der Staatsregierung, erste Staatsministerin, die Mutter wird… Nun hat ihr Bayerns neuer Ministerpräsident Dr. Markus Söder einen weiteren Superlativ beschert: jüngste Ministerin mit vier Kabinettsberufungen. Denn inzwischen gehört Huml zu den Dienstältesten in der Bayerischen Staatsregierung, nur Innenminister Joachim Herrmann ist länger dabei. Huml selbst kommentiert ihre Berufung ins Kabinett Söder uneitel mit: "Ich freue mich, dass ich die Zukunft weiter mitgestalten darf."


Ministerpräsident Dr. Markus Söder bei der Aushändigung der Ernennungsurkunde an Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am 21.03.2018,
Bildquelle: Bayer. Staatskanzlei

Gesundheit und Pflege sind Zukunftsthemen

Trotz ihrer langjährigen Erfahrung ist Melanie Huml mit ihren 42 Jahren die personifizierte Zukunftsperspektive. Jung, Frau, Oberfränkin und als Ärztin auch noch vom Fach - eine nahezu unschlagbare Kombination für das Amt der Gesundheits- und Pflegeministerin.






2004 erhielt Huml ihre
Approbation als Ärztin                         

Dabei hatte es bei der Gründung dieses Ministeriums 2013 durchaus Zweifler gegeben. Im Raum stand die Frage: Ist es wirklich sinnvoll, die Bereiche Gesundheit und Pflege aus den Umwelt- und Sozialministerien auszugliedern? Markus Söder hätte im Zuge seiner Kabinettsumbildung die Möglichkeit gehabt, diese Entscheidung rückgängig zu machen.

"Doch ich weiß, wie wichtig ihm die Bereiche Gesundheit und Pflege sind - gerade der Hospizgedanke, dass alle Menschen ein Leben in Würde, bis zuletzt, führen können. Deshalb war deshalb recht zuversichtlich, dass ich weitermachen darf, auch wenn ich bis kurz vor meiner Berufung nicht sicher sein konnte", erzählt die neue und alte Gesundheitsministerin.

Von Amtsmüdigkeit keine Spur


"Ich habe noch viel vor", betont die Bambergerin. Als Beispiele nennt sie die Entlastung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung sowie die Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land.

Auf die Frage, warum sie trotz mehrjähriger Regierungsverantwortung noch nicht alle Vorhaben umgesetzt hat, antwortet Melanie Huml unverblümt: "Mich hat einmal ein Viertklässler gefragt: Wie mächtig bist du eigentlich? Darüber musste ich erst einmal nachdenken und habe ihm dann erklärt: Wenn ich eine Idee gut finde, muss ich neun Menschen davon überzeugen. Wenn ich das schaffe, kann ich die Idee umsetzen."






MInisterpräsident Dr. Söder und Gesundheitsministerin Huml

Überzeugen statt übergehen und gemeinsam Zukunftsstrategien entwickeln
- Melanie Huml ist keine Politikerin der lautstarken Parolen, aber auch eine, die ihre Anliegen zielstrebig verfolgt. "Für die Landarztquote musste ich beispielsweise jahrelang eintreten, jetzt sind wir auf der Zielgeraden. Oder ein Beispiel aus Bamberg, das mich seit der Vereinbarung der Stadt Bamberg mit dem Freistaat zur Asylbewerberunterbringung im Jahr 2015 beschäftigt: die geltende Belegungsgrenze von 3.400 deutlich reduzieren, trotzdem die Zusagen seitens des Freistaats halten und die Sicherheitslage weiter verbessern. Diesen Dreiklang zu erreichen, ist ein hartes Stück Arbeit, aber nachlassen werde ich deshalb noch lange nicht", verspricht Huml.

Nachfolgende Generationen im Blick

Die Tage einer Ministerin sind lang: Kabinett, Plenum, Fraktion, Parteivorstand in München gehören zu den Fixterminen, dazu kommen Fachgespräche und Veranstaltungen in ganz Bayern, plus die Termine als Abgeordnete der Region Bamberg.

"Mir bereitet meine politische Tätigkeit große Freude und ich brauche nicht viel Schlaf. Aber auch bin schon nach einer besonders zähen Verhandlung heimgekommen und war froh, dass ich zuhause ganz konkret vor Augen habe, warum ich so viel Kraft in meine politische Tätigkeit investiere: meine beiden Söhne. Ich möchte, dass auch die nachfolgenden Generationen noch sagen können: Ich lebe gerne in Bayern."






Humls Söhne sind inzwischen sechs und zwei Jahre alt.








2005 heirateten
Melanie Beck
und Markus Huml


Arbeitsschwerpunkte 2018

Statement der bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml anlässlich ihrer erneuten Berufung am 21. März 2018: 

"Ich freue mich, dass ich mich auch künftig für die Menschen in Bayern in den Bereichen Gesundheit und Pflege einsetzen kann. Wichtige Ziele sind in diesem Jahr die Entlastung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sowie der Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Ich werde mich zudem weiter dafür einsetzen, dass es genügend Ärzte auch auf dem Land gibt – unter anderem mit unserem erfolgreichen Förderprogramm. Darüber hinaus sollen die geburtshilfliche Hebammenversorgung und die stationäre Geburtshilfe im Freistaat gestärkt werden."

Die Ministerin unterstrich: "Wir wollen pflegende Angehörige bei der Pflegearbeit spürbar entlasten. Dadurch sollen Pflegebedürftige besser möglichst lange in der gewohnten Umgebung bleiben können. Mit dem geplanten Landespflegegeld soll ihr finanzieller Spielraum erweitert werden. Dabei geht es uns nicht darum, eine bestimmte Wohnform oder ein bestimmtes Familienmodell zu fördern - sondern darum, die Selbstbestimmung der Pflegebedürftigen zu stärken.

Für die Entlastung von Angehörigen hat sich die Bayerische Staatsregierung bereits in der Vergangenheit eingesetzt. Ein Beispiel ist mein Vorstoß, dass sich Kinder von Pflegebedürftigen erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro an den Pflegekosten beteiligen müssen. Diese Forderung konnte bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin durchgesetzt werden."
Huml fügte hinzu: "Wir wollen außerdem die Angebote in der Hospiz- und Palliativversorgung in ganz Bayern verdoppeln. Dafür wollen wir bewährte und neue Versorgungsformen kraftvoll ausbauen. Pflegeheime sind für viele Menschen das letzte Zuhause. Hier leben sie - und hier sterben sie. Deswegen wollen wir vor allem dort mehr Versorgungsangebote im Hospiz- und Palliativbereich schaffen."

Die Ministerin ergänzte: "Mein Ziel ist es, auch künftig eine flächendeckend gute Gesundheitsversorgung – gerade in ländlichen Regionen – zu erhalten. Im Zusammenwirken mit den Partnern der Selbstverwaltung wollen wir dazu beitragen, die wenigen Lücken in der Versorgung in Bayern zu schließen und die regionale Versorgung nachhaltig zu gestalten. Insgesamt haben wir bislang rund 38 Millionen Euro für die Stärkung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum Bayerns zur Verfügung gestellt. Das ist gut investiertes Geld. Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum."

Huml fügte hinzu: "Mein Ziel ist, auch künftig für alle werdenden Mütter im Freistaat ein ausreichendes geburtshilfliches Angebot aufrechtzuerhalten. Ein Schwerpunkt ist daher die Unterstützung der Kommunen bei der Sicherstellung der geburtshilflichen Hebammenversorgung. Außerdem wollen wir die Geburtshilfeabteilungen im ländlichen Raum stärken. Dafür habe ich ein 'Zukunftsprogramm Geburtshilfe' auf den Weg gebracht, das in diesem Jahr an den Start gehen soll."

Huml betonte ferner: "Digitalen Anwendungen gehört die Zukunft. Mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II gibt die Bayerische Staatsregierung dieser Entwicklung weiter Rückenwind. Auch in der medizinischen Versorgung und der Pflege wollen wir die Chancen nutzen und haben zukunftsweisende Projekte für BAYERN DIGITAL II vorgesehen."



















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